Notfallhilfe Rüppurr, nicht immer geht es um das Leben! Wichtig ist diese Aufgabe aber dennoch!
Notfallhilfe, First Responder, HvO (Helfer vor Ort). Viele Bezeichnungen findet man in der Literatur zum Thema. Aber was macht genau eine Notfallhilfe, und geht es da immer um das Leben? Die Einsatzzusammenstellung ähnelt sehr der des Rettungsdienstes. 75 Prozent der Einsätze sind nicht, gerade unmittelbar, das Leben bedrohende Erkrankungen oder Unfälle. Sie können aber für den Betroffenen Notlagen darstellen, die für Ihn in diesem Moment nicht zu lösen sind.
Die gesetzliche Hilfeleistungsfrist in Baden- Württemberg entspricht 10 Minuten für den Rettungsdienst. In Ausnahmefällen darf diese 15 Minuten nicht überschreiten. Diese Angaben sind aber nur dann einzuhalten, wenn die Einsatzstelle einer postalischen Adresse entspricht, und sich im zuständigen Rettungsdienstbereich befindet. Dies bedeutet für den Laien. Wenn Sie mit dem Hund auf dem Feld bei Rüppurr zusammenbrechen, dann ist das keine postalische Adresse, und der Einsatz des Rettungswagens und Notarztes sind aus der jährlichen Statistik raus. Ihr Einsatz wird dann mit einer ggf. nötigen Suche Ihrer Person nicht als Hilfsfristüberschreitung bewertet. Zum Glück, erreichen die Rettungsmittel im Stadtkreis Karlsruhe die Einsatzstelle in der Regel innerhalb der 10 Minuten Grenze. Warum nun eine Notfallhilfe innerhalb der Stadt? Hierzu gibt es unterschiedliche Gedankengänge.
Der Herzstillstand: Wenn Sie einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, dann beginnen die Gehirnzellen mit der ersten Minute an zu versterben. Sauerstoff wird im Körper weiter verbraucht, aber durch die fehlenden Herz- und Lungenaktionen nicht mehr weiter gebildet. Das Kohlendioxid, welches der Körper auch abbauen muss, verbleibt im Körper. Schon 5 Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand sind die Chancen ohne, Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien, also Angehörige oder Passanten, geringer 50 Prozent, den Patienten initial wieder ins Leben zurück zu holen. Das Eintreffen eines ausgebildeten Helfers nach nur 3 Minuten kann die Chancen signifikant verbessern. Ebenso kann ein Notfallhelfer eine schon laufende Reanimation mit Fachkunde und Tatenraft unterstützen. Selbiges gilt auch, wenn der Helfer mit dem ersten Rettungsmittel zusammen, eintreffen würde. Dann haben die Kollegen des Rettungsdienstes in der ersten Phase der Reanimation nochmal fachkundige Unterstützung, was mit zwei Händen mehr eine gute Hilfe sein kann.
Der Treppentransport: Auch wenn der Notfallhelfer zeitgleich, oder auch kurz nach dem Rettungswagen eintreffen sollte, was vor kommen kann, kann dieser bei einem zeitkritischen Einsatz, durch Logistik oder einfache Maßnahmen unterstützen. Natürlich ist der Rettungsdienst in Karlsruhe top ausgestattet und verfügt über fachlich hochprofessionelles Personal. Dennoch ist man auch als Profi dankbar, wenn man sich nicht um die Anmeldung in der Klinik oder auch um den Transport des Equipments kümmern muss. Manche Einsätze sind so kompliziert, da sind ein paar helfende Hände, die nicht zum ersten Mal einen Rettungseinsatz unterstützen viel Wert.
Unbekanntes Gelände / Ortskunde: Gerade im Wald, oder auf den Feldern um unsere Stadtteile kann es vorkommen das der Disponent der Leitstelle die Einsatzstelle nicht zu hundert Prozent sicher bestimmen kann. Da ist eine ortskundige Kraft, die hier schon lange wohnt oft hilfreich, um die Rettungsmittel einzuweisen.
Betreuung: Nicht jeder Einsatz verläuft an der Einsatzstelle schon zum Guten, oder es müssen nach dem Einsatz noch Personen vor Ort betreut werden. Hinterbliebene brauchen mit unter eine Schulter, sie wissen nicht, wie es nun weiter geht, und so kann auch diese Aufgaben ein erfahrener Notfallhelfer übernehmen. Es wäre nicht das erste Mal, das unsere Helfer Angehörige bis zum Eintreffen von weiteren Angehörigen, oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst betreuen durften. Auch bei der Übergabe an den Bestatter kamen unsere Helfer mit zum Einsatz. Aber auch als Babysitter durften sich unsere Helfer schon betätigen, als die Mutter dringend in die Klinik musste, und der zweite Elternteil nicht zu erreichen war.
Was ist also eine Notfallhilfe. Sie hilft in der Not, was die Not auslöst oder wie man die Not lindern kann, das liegt immer in der Sichtweise des Betrachters. Zuerst versuchen wir schwere gesundheitliche Schäden von unseren Patienten fern zu halten. Danach kommt der Menschliche Faktor. Im Zeichen der Menschlichkeit nehmen wir vom DRK Rüppurr für uns sehr ernst. Diese Einstellung kommt vom Herzen. Ehrenamt in einer Notfallhilfe ist mehr als nur reine Vitalfunktionsmechanik, nein wir sind auch unter Abstandsregel und Maskenpflicht weiter in der Lage, unseren Mitbürgern die Hand und eine Schulter zu borgen, das kommt von Herzen und ist in einer Notlage einfach wichtig!